TikToks Mehrwert für Unternehmen

TikTok ist eines der derzeit beliebtesten sozialen Netzwerke, das vor allem von jungen Nutzer:innen verwendet wird. Das Kommunikationsmittel sind kurze Videos, welche die TikToker:innen mit ihrer Community teilen – mit Erfolg: 2021 hat TikTok die Milliarden-Grenze an Nutzer:innen geknackt. Weder Instagram, WhatsApp noch Facebook haben die 1-Miliarde-Marke so schnell geknackt wie TikTok. Doch was macht den Erfolg dieses sozialen Netzwerks aus?

Was ist TikTok?

TikTok ist ein soziales Netzwerk, das den Nutzer:innen die Möglichkeit bietet, kurze Videos von 15 bis 60 Sekunden Länge zu teilen. Den TikToker:innen stehen eine Vielzahl an Filtern, Effekten, Stickern und Musik zur Verfügung, mit denen sie ihre Videos aufpimpen können. Die Idee von TikTok ist es gemäss der Gründer: «Eine Gemeinschaft zu schaffen, in der jeder ein Creator sein kann». Soweit so gut. Die Idee ist extrem charmant, dass jede:r einfach loslegen, Content kreieren und diesen über TikTok teilen kann. Die teilweise verrückten und witzigen Clips treffen den Nerv der recht jungen Zielgruppe und kommen bei den Follwer:innen extrem gut an. Die Mehrheit der TikTok-Nutzer:innen ist zwischen 16 und 24 Jahre alt. 66 % der Nutzer:innnen sind unter 30 Jahre, davon sind etwa 60 % Frauen. Kurzum: TikTok ist das soziale Medium der Generation Z.

Wie man TikTok im Marketing nutzen kann

Das entscheidende Merkmal, welches TikTok von anderen sozialen Netzwerken unterscheidet, besteht in der enormen Kreativität des Contents: Der Slogan von TikTok for Business lautet „Don’t create ads, create TikTok“. Jedes Unternehmen, das sich auf TikTok wagt, muss sich bewusst sein, dass platte Werbebotschaften bei den Nutzer:innen nicht gut ankommen. Die Kunst ist es, als TikTok-Creator Videos zu kreieren, die nicht zu werblich sind und auch nicht als Werbung durch die Hintertür wahrgenommen werden. Die Nutzung von TikTok als Marketingplattform kann für Unternehmen dadurch durchaus eine Herausforderung, aber auch eine Chance sein. Key Messages, eine Produktbotschaft oder eine Unternehmensbotschaft müssen subtil, intelligent und vor allem frech und ungewöhnlich ausgedrückt werden. Gerade Marketer, die gern klar, plakativ und mit direkten Werbebotschaften hantieren, dürfte hier der Schweiss ausbrechen. Denn TikTok straft Marken und Unternehmen ab, die sich nicht an die Regeln halten: keine platte Werbung, sondern Videos, die sich von Werbebotschaften lösen und auf Trends und angesagte Themen der jungen Zielgruppe eingehen.

Wer es als Marke oder Unternehmen geschickt anstellt, kann junge Zielgruppen durchaus adäquat ansprechen. TikTok ist eine Plattform, mit der man einerseits seine Markenpositionierung bei einer jungen Zielgruppe festigen und andererseits relevanten Traffic auf seinen Online-Shops generieren kann. Aber einfach mal ein paar Videos für TikTok erstellen, ist der falsche Ansatz. Wenn sich eine Marke für TikTok als Plattform entscheidet, sollte man ein klares Konzept vor Augen haben und sich idealerweise einen Plattformexperten ins Boot holen, der bei der Entwicklung eines Konzepts unterstützt.

Interessant ist, dass die Plattform verschiedene Werbeformate bietet, die den Unternehmen oder eine Marke exklusiv nutzen kann:

  1. Top View
  2. Native Inhalte im Feed
  3. „Brand Takeover“ (Übernahme der berühmten Marken Profile)
  4. Gesponserte Hashtag-Challenges
  5. Branded Filters

1. Top View

Dabei handelt es sich um ein Videoformat, das einer Marke die Möglichkeit bietet, sich prominent auf TikTok zu präsentieren. Dabei können Videos bis zu 60 Sekunden lang sein. Doch wie in anderen sozialen Netzwerken auch, haben auch hier die Nutzer:innen die Möglichkeit, Videos nach ein paar Sekunden zu überspringen.

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2. Native Inhalte im Feed (In-Feed Ads)

Hierbei handelt es sich um unterhaltsame und gesponserte Videoinhalte, die zu einem hohen Mass an Interaktion führen können. Mit diesem Instrument können Marken ihren E-Commerce-Bereich bewerben. Diese Videos werden im Feed und im Bereich «Entdecken» angezeigt. Zudem lässt sich die Wirkung des Videos messen, indem die Anzahl der Klicks, Impressionen, Ansichten und Interaktionen (Likes und Kommentare) getrackt werden können.

Eine Studie von Neuro-Insight ergab, dass TikTok In-Feed Ads eine um 23 % höhere Detailerinnerung erreichen als TV-Werbung.

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3. Brand Takeover

Ein Brand Takeover ist eine 3-5 Sekunden lange Vollbildanzeige mit statischen Bildern oder Videos, die beim Öffnen der App angezeigt wird und die Sichtbarkeit einer Marke maximiert. Um den Erfolg einer Markenübernahme zu messen, können auch hier Impressionen und Klickraten getrackt werden.

Wichtig dabei zu wissen ist, dass TikTok in jedem Land nur eine Markenübernahme pro Tag erlaubt. Dementsprechend sind die Kosten für ein Brand Takeover sehr hoch – daher ist dies lediglich eine Option für Unternehmen mit großen Werbebudgets.

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4. Gesponsorte Hashtag-Challenges

Diese Art der Werbung auf TikTok kann beispielsweise genutzt werden, um die Markteinführung eines neuen Produkts zu bewerben. Nutzer:innen können aufgefordert werden, ein lustiges Video zu diesem Produkt aufzunehmen und dabei den entsprechenden Hashtag verwenden.

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5. Branded Filters

Dieses Tool gibt Unternehmen die Möglichkeit, individuell gebrandete Filter, Effekte und Sticker zu kreieren. Diese können wiederum von Nutzer:innen verwendet werden, wodurch Marken die Kreativität der Nutzer:innen für sich nutzen können.

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Unser Fazit

TikTok ist eine Plattform mit hohem Potenzial für Unternehmen und Marken. Vor allem Millennials und die Generation Z lassen sich darüber wirkungsvoll ansprechen, wodurch Unternehmen sich neue Zielgruppen erschliessen können.

Um auf TikTok erfolgreich zu sein, ist es wichtig, eine emotionale Bindung zu den Nutzer:innen aufzubauen und sie mit Kreativität zu begeistern. Platte Werbebotschaften sind hier definitiv fehl am Platz. Wer sich als Unternehmen auf TikTok begibt, muss sich also den Gepflogenheiten der Plattform beugen. Das bedeutet nicht nur mutig und kreativ zu sein, sondern vor allem: Die Nutzer:innen geben den Ton an.

Quellen:

Bildnachweis: Unsplash/Olivier Bergeron