von Bettina Gebhardt, Inhaberin und Geschäftsführerin von Kontx Kommunikation
Jeder Geschäftsführer und insbesondere jeder CFO, zu dessen Aufgabenbereiche Compliance und Risikomanagement üblicherweise gehört, ist mehr als gut beraten, das Thema Nachhaltigkeit ganz oben auf die Agenda zu setzen und die Nachhaltigkeitsberichterstattung zur Chefsache zu machen. Fortschrittliche Unternehmen haben das produktive Potenzial einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Gestaltung der Unternehmensprozesse bereits erkannt. Alle anderen werden sich bewegen, spätestens wenn aus der Nachhaltigkeitsberichterstattung endgültig eine Pflicht und damit ein hartes Compliance-Thema geworden ist. Gewinnen wird dabei, wer vor die Lage kommt.
Ein Unternehmen auf Nachhaltigkeit umzustellen, ist eine Herkulesarbeit. Aber sie lohnt sich aus vielen Gründen. So wird der Umbau zu einem nachhaltigen Unternehmen, wenn er gut gemacht ist, den finanziellen Erfolg substanziell verbessern. Die Compliance, also die Regeltreue von Unternehmen, worunter man die Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien und freiwilligen Kodizes subsummieren kann, mag aber das zwingendere Argument dafür sein, sich heute mit Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsberichterstattung zu befassen.
Die Corporate Social Responsibility-Direktive, kurz CSRD, ist eine EU-Richtlinie, die die Nachhaltigkeitsberichterstattung für grosse Unternehmen in der Europäischen Union (EU) verbindlich regelt. Betroffen sind zunächst grosse börsennotierte und nicht-börsenkotierte Unternehmen und die Berichtspflicht gilt ab dem Geschäftsjahr 2024 wird aber schnell ausgeweitet. Was das mit der Schweiz zu tun hat?
In der Schweiz erstellen aktuell etwa 1 Promille, d.h. 600 von 600 000 Unternehmen, einen Nachhaltigkeitsbericht. Die Berichte sind sehr verschieden, deshalb kaum vergleichbar und meist ungeprüft. Es bestehen bisher kaum Richtlinien, Empfehlungen oder Unterstützungsmassnahmen. Für mich kein Grund, die Wichtigkeit des Themas herunterzuspielen.
Zwar sind heute viel weniger Unternehmen, als man meinen könnte, zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet. In Deutschland gerade mal 500. Doch schon in zwei Jahren werden es 15.000 sein. Zudem sollte niemanden überraschen, wenn die gesetzlichen Vorgaben viel schneller nach unten durchgereicht werden, als der Gesetzgeber das verbindlich macht. Wenn die grossen Unternehmen ihre Berichtspflicht ernst nehmen, weil sie es müssen, werden sie schnell auch ihre Lieferanten in den Blick nehmen. Das heisst, auch ein kleines, an sich nicht-berichtspflichtiges Unternehmen in der Schweiz muss seinem Kunden plötzlich Informationen zur eigenen Nachhaltigkeit liefern, was knifflig sein kann, wenn es ad hoc erledigt werden muss. Wer die Arbeit dann schon gemacht hat, ist also klar im Vorteil. Wer sie nicht macht, läuft Gefahr aussortiert zu werden.
Ich bin der Meinung, dass das Thema Nachhaltigkeit vom Ergebnis hergedacht werden muss. Michael D’heur ist Autor von „CSR und Value Chain Management“, einem schon mehrere Jahre alten, aber nicht minder aktuellem Nachschlagewerk, das jede Menge produktive Denkanstösse und teils verblüffende praktische Fallstudien liefert, wie Unternehmen unterschiedlichster Branchen daran arbeiten, Nachhaltigkeit zur DNA des eigenen Unternehmens werden lassen.
Das von dem Autor entwickelte und erfolgreich propagierte Managementkonzept der ‚Nachhaltigen Wertschöpfung‘ ist darauf gerichtet Nachhaltigkeit im Kerngeschäft eines Unternehmens zu verankern. Wenn Nachhaltigkeit nach vorne gedacht wird, kann sie starke Triebkräfte entwickeln. Die nachhaltige Aus- und Umgestaltung der Wertschöpfungskette führt zu mehr Wachstum, kann Unternehmen und Mitarbeiter auf allen Ebenen empowern und die gesamte Organisation zukunftsfähig machen. Das erfordert ein bisschen Nachdenken und Entschlossenheit. Aber wenn Nachhaltigkeit in Produkten, Dienstleistungen und, das ist das A und O, auch in den Lieferketten eines Unternehmens umgesetzt wird, dann ist vieles möglich.
Wer es gut macht, dem winkt eine Belohnung. Eine pro-aktive, gelingende Nachhaltigkeitskommunikation sichert das Unternehmen nicht nur gegen Risiken ab und hilft dabei, neue Kunden zu gewinnen. Ein gut gemachter Nachhaltigkeitsbericht, der auf den Informationen aufbaut, die im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung erarbeitet wurden, wird künftig immer mehr zu einem guten Aushängeschild für die Unternehmen.
Frei nach dem deutschen Soziologen Harald Welzer, der mit der Stiftung Futur 2 (https://futurzwei.org/) Geschichten des Gelingens schreibt und diese als wichtige, vielleicht wesentlichste Triebkraft für eine enkeltaugliche Zukunft betrachtet, versammelt Michael D’heurs Sammelband „CSR und Value Chain Management“ eine Menge gelungener Nachhaltigkeitsgeschichten. Es enthält Praxisbeispiele für nachhaltige Wertschöpfungsketten, die Schule gemacht haben, darunter in führenden Unternehmen wie Beiersdorf, SAP, VAUDE, Infineon Technologies, BASF, Nanogate, Henkel, Symrise, Siemens, Fairphone und viele mehr. Am verblüffendsten ist dabei, dass dieses Buch (und damit auch seine Beispiele) schon mehr als 10 Jahre alt sind. Mit ein Grund dafür, dass ich auf die zweite Auflage gespannt bin, denn natürlich interessiert mich, wie sind die Unternehmen weitergegangen, was haben sie in der Zwischenzeit erreicht.
„CSR und Value Chain Management “ ist ein Buch, das ein umfassendes Konzept zur Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft bietet. Es ist bereits über 100.000-mal kostenpflichtig heruntergeladen worden und damit eines der erfolgreichsten Fachbücher zu einem der heissesten Themen der heutigen Zeit geworden. Es wäre zu wünschen, dass darunter zahlreiche CFOs sind.
Mein Tipp als Kommunikationsexpertin, die in den letzten 20 Jahren unzähligen Unternehmen geholfen hat, mit guten Stories in die Offensive zu kommen: Setzten Sie Nachhaltigkeit jetzt auf die CFO-Agenda und holen Sie sich die nötige Inspiration. Das Buch von Michael D’heur bietet jede Menge davon. Um Sie dabei zu unterstützen, verlosen wir 5 Exemplare der deutschen Ausgabe. Möchten Sie mehr über unseren Buchtipp und die Verlosung erfahren? Klicken Sie hier.
Kontx Kommunikation GmbH
Schaffhauserstrasse 18
CH-8006 Zürich
tel: +41 (0)44 419 04 50
mail: info@kontx.ch
t: +41 (0)44 419 04 50
m: info@kontx.ch