Warum Kommunikationsleute wie Designer:innen denken sollten

Wir bei Kontx haben uns «kontextbasierte Kommunikation» auf die Fahnen geschrieben – findige Leser:innen werden es sofort bemerkt haben: sogar unser Name leitet sich davon ab.

Dieser Ansatz basiert auf den Forschungsergebnissen von Prof. Andreas Baetzgen und bedeutet kurz gesagt, dass Menschen je nach Situation unterschiedliche Bedürfnisse haben, obwohl sie von aussen betrachtet immer noch genau dieselben Personen sind. (Weitere Informationen dazu gibt es hier)

Nur ein Beispiel: Wenn ich mir einen Hund zulege, ändert sich weder mein Alter, noch mein Wohnort und auch mein Einkommen bleibt gleich. Ich bin aber plötzlich sehr interessiert an Hundefutter, – erziehung, – erkrankungen, -spielzeug, you name it. Je besser man diese Dynamik in der Kommunikation mit den Zielgruppen berücksichtigt, umso grösser ist die Chance, dass man mit seinen Botschaften zu ihnen durchdringt.

Um das zu gewährleisten, nutzen wir unter anderem Methoden aus dem Design Thinking und dem User Experience Design. Hierbei handelt es sich um Ansätze, die die Menschen und deren Bedürfnisse in den Mittelpunkt der Überlegungen stellen. Bevor wir irgendwelche Kommunikationsmassnahmen entwickeln, versuchen wir also, so viel wie möglich über die Personen herauszufinden, an die sich unsere Massnahmen richten sollen.

Zusammen schwitzen schweisst zusammen

Ganz wichtig: Das machen wir nicht allein im stillen Kämmerlein und präsentieren es dann – tadaaa!! –  unseren Ansprechpartner:innen. Die besten Ergebnisse erzielen wir gemeinsam mit unseren Kunden und Kundinnen. Denn: Sie sind die Fachleute für ihre Produkte, Lösungen, Märkte, End-Kund:innen und wo sie mit ihrem Unternehmen hinwollen, und wir sind die Expert:innen für die passende Kommunikation. Wenn wir diese Expertise zusammenbringen und gemeinsam Lösungen erarbeiten, hat das gleich mehrere Vorteile, und zwar für beide Seiten:

  • Wir als Agenturleute bekommen in sehr kurzer Zeit unglaublich viele und wichtige Informationen über das jeweilige Unternehmen, dessen Kunden und Kundinnen, aber auch über unsere Ansprechpartner:innen.
  • Unsere Kund:innen sind von Anfang an aktiv in die Konzeptentwicklung eingebunden. Das verringert die Wahrscheinlichkeit, dass wir in die falsche Richtung konzeptionieren und gibt unseren Kund:innen mehr Sicherheit, dass die Ideen am Ende perfekt zu ihnen und ihrer Zielgruppe passen.
  • Diese Art zu arbeiten ist insbesondere während Workshops für alle Beteiligten intensiv und anstrengend. Um die beste Idee muss man manchmal ringen, sich die Köpfe heiss diskutieren oder noch mal drei Schritte zurückgehen, obwohl man lieber endlich fertig wäre. Gleichzeitig macht es unglaublich viel Spass, zusammen auch mal zu spinnen und über verrückte Ideen zu lachen. Das schweisst zusammen und erleichtert die weitere Zusammenarbeit enorm.

Die Zielgruppe im Fokus

Natürlich passen wir die Agenda für unsere Workshops der jeweiligen Situation an – je nachdem, wie die Aufgabe aussieht, die vor uns liegt und was wir schon wissen bzw. noch herausfinden wollen. Nichtsdestotrotz haben sich mit der Zeit ein paar heisse Kandidaten für unsere «Best-of-Design-Thinking-for-Communications-Liste» herauskristallisiert:

Stakeholder Mapping: Gerade zu Beginn eines Projektes oder einer Kampagne ein wunderbares Werkzeug, um sich einen Überblick zu verschaffen. Mit wem haben wir es hier eigentlich zu tun, wen wollen wir ansprechen, wer kann uns helfen, wer könnte blockieren, wer kann wen beeinflussen (und wie)?
Kleiner Tipp: Es sind IMMER viel mehr, als man anfangs glaubt. Also richtig viel Platz dafür einplanen!

Interviews mit Betroffenen/Nutzer:innen: Folgendes Mantra sollte sich jeder Mensch, der etwas für andere entwickelt, an die Wände tapezieren: DU BIST NICHT DEINE ZIELGRUPPE (meistens jedenfalls).  Und auch die Vertriebs- oder Marketingleute oder Mitglieder der Geschäftsleitung unserer Kund:innen sind es in aller Regel nicht. Deshalb ist es unglaublich wichtig, dass wir mit Vertreter:innen der Zielgruppe sprechen können. Dabei geht es nicht um repräsentative Studien, sondern um qualitative Erkenntnisse und das Validieren unserer Annahmen. Selbst, wenn man nur 30 Minuten mit einer einzigen Person sprechen kann, ist das besser als nichts und liefert wertvolle Erkenntnisse.

Needs Statements: Hier nehmen wir ganz bewusst die Sicht der Zielgruppe ein und formulieren kurze Sätze, die deren Bedürfnisse beschreiben. Was brauchen diese Leute bzw. welche Aufgabe müssen sie erledigen, und weshalb? Infoquellen dafür sind bspw. unsere eigenen Recherchen, Informationen von unseren Kund:innen, sowie die Erkenntnisse aus Gesprächen mit Vertreter:innen der Zielgruppe und, last but not least, eine gewisse Portion gesunder Menschenverstand und Empathie. Diese Sätze dienen als Leitplanken für die Entwicklung unserer Massnahmen: Zahlen unsere Ideen auf die Bedürfnisse der Zielgruppe ein oder nicht?

User Journey: Wenn wir wissen, wer die Zielgruppe ist und was sie bewegt, können wir uns genauer anschauen, wann diese Menschen was machen, welche Informationen sie dann vermutlich besonders hilfreich finden und über welche Kanäle wir sie am besten erreichen können.

Nicht immer brauchen wir alle diese Schritte. Je nach Situation nutzen wir stattdessen oder zusätzlich weitere Herangehensweisen. Das ist ja das Schöne an der Kommunikationsberatung: Kein Projekt ist genau gleich und jede Kundin oder Kunde ist unterschiedlich.

Lust bekommen, es selbst mal auszuprobieren? Dann können Sie eine kostenlose, ca. einstündige Videokonferenz mit uns buchen. Sie erzählen uns, was Sie bewegt, wir erläutern Ihnen unsere Vorgehensweise, und gemeinsam schauen wir, ob und wie wir Sie unterstützen können. Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihre Email!