Männer wie Elon Musk inszenieren sich wie selbstverständlich als globale Marke. Der Elektroauto-Visionär und Weltraumpionier pflegt sein Image als exzentrischer Erfindergeist, dem man auch mal einen öffentlichen Fehltritt verzeiht. Dagegen stossen bekannte Frauen oft auf Widerstände. Zum Beispiel Meghan Markle, die immer noch oft als «Ehefrau von Prinz Harry» wahrgenommen wird. Ein Grund dafür – neben der noch immer vorherrschenden männlichen Sichtweise – ist das unklare Markenbild der Herzogin von Sussex. Sie inszeniert sich mal als Rassismus-Opfer, Charity-Queen oder Vorzeige-Mutter, mal als ernsthafte Künstlerin oder erfolgreiche Geschäftsfrau und bietet der Öffentlichkeit daher kein scharfes Profil. Möglich, dass sie gar nicht weiss, wie sie wahrgenommen werden will. Die Klärung dieser Grundsatzfrage steht aber am Beginn jedes Personal Brand Buildings – das gilt für beide Geschlechter.
Längst erobern Frauen sich Führungspositionen oder gründen eigene Start-Ups. Während in den 1990er Jahren etwa 30 Prozent der Schweizer Führungspositionen von Frauen besetzt waren, sind wir heute laut Bundesamt für Statistik bei 40 Prozent.1 Sie überwinden dabei zahlreiche Widerstände wie Voreingenommenheit, stereotype Rollenbilder oder institutionelle Benachteiligung und erarbeiten sich die verdienten Sitze in der Chef:innen-Etage.2 Immer mehr Frauen orientieren sich dabei an den Grundregeln des Brand Buildings. Um ihre klare Positionierung im Marktumfeld zu bestimmen und ein scharfes Markenprofil von sich selbst zu schaffen, stellen sie sich folgende Fragen: «Wie möchte ich überhaupt wahrgenommen werden? Welches Ziel verfolge ich damit und welchen Beitrag möchte ich für mein Umfeld leisten? Und von wem?» Die Antworten beeinflussen nicht nur das Geschäftsmodell und die Definition der Zielgruppen, sondern auch die Eigendarstellung der Macherin und ihre Wahrnehmung.
Personal Branding: Wissen und Erfahrung weitergeben
Personal Branding bedeutet, ein Markenversprechen abzugeben. “Wofür stehe ich? Was dürfen die Menschen von mir erwarten?”. Daraus ergibt sich eine Verantwortung: Inhaberinnen einer Personal Brand sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie ein Vorbild sind, dass sie Wissen und Erfahrungen weitergeben müssen, dass sie andere ermutigen und ihre Werte vorleben. Machen sie das richtig, kommen sie bei ihren Stakeholdern gut an. Im besten Fall bieten sich diese Frauen anderen als Identifikationsfigur an – so entsteht eine echte Bindung an die Personal Brand.
Frauen, die Fragen nach ihrer Einzigartigkeit beantworten können, schaffen eine starke Personal Brand. Ein wertvoller Pluspunkt, um sich durchzusetzen – nicht nur in männerdominierten Bereichen. Vielleicht lernt das auch noch die Herzogin von Sussex. Sie hatte sich ihre Marke “Sussex Royal” sogar sichern lassen, bevor ihr die Queen einen Strich durch ihre Brand Extension machte.
Quellen:
1 Bundesamt für Statistik
2 SRF
Bildnachweis:
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